Samstag, 25. Januar 2014

Das Geheimnis meines Erfolgs!

Liebe Freunde,
wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne mal provoziere, übertreibe oder auch oft sehr direkt bin. Gerade was Überschriften betrifft. Ich denke da an meinen sehr erfolgreichen Film „Der dumme Vegetarier“, der mit rund 400.000 Aufrufen (Stand Jan. 14) auf youtube in 49 Minuten, ohne Schlachthausszenen alle wesentlichen Zusammenhänge bezüglich der Umwelt vernichtenden Lebensweise des Fleischkonsums auf den Punkt bringt, ohne dem Fleischesser persönlich einen Vorwurf zu machen.

Die Industrie als Täter

Nicht nur, dass ich selber lange genug überzeugter Fleischesser war, da ich so aufgewachsen und erzogen worden bin, sondern weil der Einzelne durch Werbung, Fehlinformationen und teilweise Gehirnwaschungen gezielt manipuliert wurde und wird und daher in meinen Augen auch nur Opfer ist. Täter ist die Industrie die dahinter steckt.
Deswegen bin ich auch absolut jedem Fleischesser gegenüber zu 100% tolerant.

Was bedeutet überhaupt tolerant?

Für mich bedeutet das, dass ich andere Meinungen, Sicht.- u.Handlungsweisen toleriere, auch wenn ich die Meinungen, Sicht.- u.Handlungsweisen total bescheuert finde. Der springende Punkt dabei ist aber. Diese Toleranz fordere ich dabei aber auch für mich selber ein. Und zwar zu 100%.

Beispiel:

Mir ist persönlich egal wer was isst. Isst einer den ganzen Tag Fleisch, ist der mir genau so sympathisch wie ein Veggi,  so lange mir dieser Fleischesser keine blöden Sprüche um die Ohren haut oder mir Essensvorschriften machen will. 
Wenn derjenige also meine Art zu leben akzeptiert, ohne dass ich mich erklären muss, dann ist alles im grünen Bereich. Ich gehe schliesslich auch nicht in ein Metzgerei-Forum und mache den Leuten dort ihre Hobbys madig, indem ich den Leuten dort in ihrem eigenen Metzgerei-Forum versuche meine veganen Sichtweisen unterzujubeln. Denn dann wäre ich intolerant den Leuten gegenüber die sich dort tummeln. Dabei spielt es auch keine Rolle wie bescheuert ich das finde oder nicht. Jeder wie er mag.

Hinzu kommt noch etwas. Ich kann mit Leuten befreundet sein, auch wenn die das ein oder andere machen, was ich ebenfalls total bescheuert finde. Das reduziert sich dann nur auf die ein oder andere Sache die ich bescheuert finde, aber das betrifft dann nicht die ganze Person bzw. Freundschaft. Man muss nicht zu allem die selbe Meinung oder Ansicht haben. Aber auch hier ticken viele gleich durch. Eine dumme Tat oder Aktion, ein dummer Satz in Augen anderer und zack, lernt man seinen gegenüber als Diktator kennen. Meistens sind es Leute die sich selbst für Gutmenschen halten. Man kann dann froh sein, dass man dann nur noch Opfer von hinterhältigen verlogenen Hetzkampagnen wird und derjenige nicht sofort die Guillotine aus der Hosentasche zieht und sofort vollstreckt! 

Das sind oft die intolerantesten Menschen die mir begegnet sind. Leute die meinen, jeden und alles kritisieren zu müssen, weil sie selber ja hach so toll sind. Was heisst hier hach so toll. Die besten Menschen der Welt ist fast noch untertrieben...  

Und leider,.. leider betrifft das immer so Szenen wie zum Beispiel die Veggiszene. 

Achtung: Wer übertreibt kann anschaulich darstellen

Immer öfter kommt mir die Veggiszene wie eine Inzuchtgruppe vor, die sich für was besseres hält und jeden der anders denkt und sich nicht bekehren lässt, ausgrenzt. Das geht sogar so weit, dass es Treffen gibt, wo explizit nur Veganer kommen dürfen? Ich könnt mich, wenn es in MEINEN AUGEN nicht so traurig wäre, darüber beömmeln. 

Was passiert wenn man sich nur „untereinander“ fortpflanzt? 
Ich schätze ein Blick in diverse Königshäuser oder alpenländische Landstriche gibt genügend Antworten. Aber Spaß beiseite.

Das es große Spezialveranstaltungen wie Rohvolution, Veggi-Streetday und so Sachen gibt, ist ganz toll. Das dort überwiegend Gleichgesinnte in der Mehrzahl unter sich sind ist logisch und völlig ok. Man kann sich austauschen, von anderen lernen etc.. Es ist auch nix gegen ein Treffen im privaten einzuwenden, wo sich Veggis untereinander treffen wollen und so. 

ABER wenn es Treffen gibt wo Fleischesser explizit ausgeschlossen sind, dann ist das für mich sehr suspekt. Leute die quasi nur noch durch die Gegend laufen und den Blick ausschliesslich auf ihre „Religion“ werfen, also quasi einen Tunnelblick aufsetzen, die separieren sich eh von der Gesellschaft. Und ich finde mittlerweile. Zu Recht. Denn wie anmassend muss man sein, sich für einen Gutmenschen zu halten, aber andere Lebensweisen nicht zu tolerieren?

Das hat sogar schon was von Blasphemie. Denn Gott, so heisst es, liebt doch alle Menschen. Und ein freier Wille bedeutet freier Wille. Ich selber kann das zwar doof finden, wenn Tiere gequält und sinnlos getötet werden, aber für wen halte ich mich, dass ich mir das Recht herausnehme, das zu verurteilen? Etwas doof finden und etwas zu verurteilen ist für mich ein Unterschied. Fange ich an etwas zu verurteilen, dann würde ich mich über Gott und dabei Gott gleichzeitig infrage stellen. Atheisten müssen das jetzt nicht verstehen :). Eine Meinung über etwas zu haben ist ja ok. Aber das darf nie in Intoleranz enden. 
Jeder muss für sich selber entscheiden was er macht und auch warum er was macht. 
Ich bin Veggi ganz allein für mich. Und wenn ich der einzige Veggi auf der Welt wäre. Wer auch veggimäßig essen will, dem kann ich helfen. Wer nicht veggimäßig essen will muss es auch nicht. 


Ist ein Veggi der seine Umwelt terrorisiert 
ein besser Mensch als ein Fleischesser 
der jährlich 10 Mio. € für Kinderheime spendet?

Was für Vorteile hat denn Toleranz in Bezug auf Vegetarismus bzw. Veganismus?

Der Vorteil für mich liegt so klar auf der Hand, dass es mich schon sehr verwundert, dass das so wenige erkennen. Je offener und wirklich toleranter ich gegenüber Fleischessern bin -so lange das auch ehrlich ist-, desto mehr Möglichkeiten habe ich, Fleischessern die vegane Küche schmackhaft zu machen. Desto mehr Möglichkeiten habe ich, Fleischessern die nachteiligen Hintergründe des Fleischkonsums zu verdeutlichen und die Schmackhaftigkeit der veganen Fleischküche aufzuzeigen usw.. 

Wenn ich aber einen Schnitzel essenden Menschen sehe, auf ihn zu gehe und sage: 

„Ey du doofes Arschloch du elender Tierquäler“, 

ich also so meiner Umwelt total auf den Sack gehe, dann erreiche ich höchstens, dass ich ein paar aufs Maul kriege oder bestenfalls nur abgelehnt werde. Aber Gehör finde ich in keinster Weise. Und dass ich dann immer mehr von diesen Leuten ausgegrenzt werde, sollte mich dann auch nicht wirklich wundern.

Alleine wenn ich mir nur darüber Gedanken mache, was andere Essen oder nicht, also eine Einteilung vornehme, ist das für mich schon der falsche Ansatz, weil solche Gedanken schon von einer  intoleranten Haltung geprägt sind. Da steckt ja schon der Vorwurf und die eigene Überheblichkeit mit drin. Das ist in meinen Augen an Anmaßung kaum zu überbieten.

Es spricht aber nichts dagegen einen schlauen Plan zu haben. 
Ich finde ja auch nicht, dass man untätig bleiben soll. 
Im Gegenteil. Der Unterschied ist nur, ob ich etwas GEGEN oder FÜR Etwas mache.

Mache ich etwas GEGEN Etwas, dann ist das der falsche Weg. Mache ich etwas FÜR Etwas dann ist es in meinen Augen der richtige. Das hat dann alles eine ganz andere Energie. Diese Energie ist positiv und aufbauend. Diese Energie macht einfach Spaß. Und Spaß steckt an.

Lachen ist genauso ansteckend wie Ärger. 
Dann verbreite ich doch lieber mit Spaß und stecke damit die Leute an. 

Meine Rezepte und Videos machen sich für Etwas stark. 
Nämlich für vegane Alternativen, ohne den Zeigefinger zu erheben. 
Das macht mir Spaß und steckt an. Mir ist ein Fleischesser der anfängt mal das eine oder andere Rezept auszuprobieren tausendmal lieber, als ein Veganazi, der einen Fleischessser im wahrsten Sinne des Wortes abschreckt und ihn für das Veggithema auf Jahre hin unzugänglich macht. 

Vor einiger Zeit standen so Aktivisten vor einem Supermarkt und haben den Leuten, die Eier im Einkaufswagen hatten, mit Schreckensparolen und Vorwürfen deren „falsches Verhalten“ vorgehalten bis die Polizei kam und die Aktivisten ein Platzverbot erteilt bekamen. 
Die Reaktion der angesprochenen Leute? 
Das könnt ihr euch wohl vorstellen. Idiotische Trottel war noch das freundlichste was ich so hörte. Aber was haben die erreicht? Ich meine außer Ablehnung. ... nix.. gar nix.

Wären diese Aktivisten mit Pfannen und einem Gasbrenner dort aufgetaucht und hätten die Leuten einfach mal zum Rührtofu probieren eingeladen, dann wäre die Aktion sicherlich für alle Beteiligten besser gelaufen. Denn wenn die Leute probieren und man sich dann mit ihnen unterhält, dann kann man über den Sinn vernünftig aufklären und man findet Gehör. 

Aber nein, die Schwachköpfe wollte auch mir nicht zuhören und fanden sich ganz toll, dass die eine Aktion die aufsehen erregt durchgeführt haben. 
Wäre die Polizei nicht aufgetaucht, hätte ich sie gerufen, weil solche Deppen mehr Schaden als Nutzen anrichten. Die wirkten auf mich auch wie so Pseudogutmenschen, die sich für den Nabel der Welt halten, aber über den Schaden den sie anrichten nicht nachdenken.

Wenn ich also mehr Zeit, mehr Kontakte mit Fleischessern habe, habe ich viel mehr Möglichkeiten, Menschen mit dem Veggigedanken zu „infizieren“, als wenn ich mich jetzt nur noch in Veggikreisen bewege. Und wenn man sich einen Spaß daraus macht, das ein oder andere vegane Fleisch.- oder Wurstgericht oder eine Süßspeise seinem Umfeld zum probieren gibt, dann ist der Spaß immer wieder am größten, wenn man dann das Geheimnis lüftet, dass das ein veganes Essen war. 

Die großen Augen, das ungläubige Gesicht,... unbezahlbar :)

Ich nenne das von hinten durch die Brust ins Auge.


14 Kommentare:

  1. Wie erfreulich dein Beitrag ist.

    Es ist wirklich traurig wie wenige die sanfte Methode wählen. Ich selbst handle und denke wie du. Lieber für statt gegen.

    Mehr kann und muss ich nicht sagen. Dein Beitrag spricht Bände.

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    1. Herzlichen Dank für dein Feedback und viele Grüße Peter

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  2. Sehe ich ähnlich! da Veganismus ohnehin sehr theoretisch ist, was ich mal in einem gleichnamigen Blogeintrag erklärt habe, sollte man vom Dogma selbst Abstand nehmen - und positive Bestärkung ist sowieso viel besser als das Gegenteil. Nur denke ich, dass es durchaus Leute geben muss, die NUR pflanzlich futtern, nämlich um zu zeigen, dass es geht. Beispiel und so, dann braucht man gar nicht viel zu erzählen. Wenn sie sehen, dass es auch ganz ohne geht, sind sie eher bereit zu reduzieren...wenn man sagt, ich esse ja sowieso nur ganz wenig Tierisches, dann ist das eine sehr subjektive und womöglich inkorrekte Darstellung (weil man vielleicht ein paar Sachen übersieht etwa Eier in Nudeln etc.). Deswegen ist "ganz ohne" demonstrativer als "weniger".

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  3. "Ich selber kann das zwar doof finden, wenn Tiere gequält und sinnlos getötet werden, aber für wen halte ich mich, dass ich mir das Recht herausnehme, das zu verurteilen? Etwas doof finden und etwas zu verurteilen ist für mich ein Unterschied."

    Betrifft das auch andere Gruppen, oder nur Tiere? Muss ich es dann auch tolerieren, wenn mein Nachbar seine Kinder schlägt? Oder wenn Menschen aufgrund Herkunft oder Hautfarbe diskriminiert werden? Darf man das nur doof finden, oder darf man dann plötzlich doch noch urteilen?

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    1. Genau das habe ich mich auch gefragt. Ich bin zwar auch tolerant und gegenüber Fleischessern (und war ja selbst bis vor 3 Jahren einer), aber trotzdem lassen mich all die schrecklichen Bilder, die ich von Tierquälerei im Kopf habe, nicht los. Ich persönlich finde nicht, dass Menschen das Recht dazu haben, Tiere zu quälen - genauso wenig wie andere Menschen.

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  4. Das was ich wie beurteile und das was du wie beurteilst ist jedem seine Sache. Aber wenn jeder einen freien Willen hat, dann kann ich einen Massenmörder nicht verurteilen (um es noch krasser zu beschreiben), was aber nicht bedeutet, dass ich ihn nicht wegsperren lassen würde, damit er keine Leute mehr umbringt. Das wäre dann Selbstschutz oder Schutz der Allgemeinheit. Man kann alles machen, so lange man die Freiheit anderer nicht verletzt. ABER VERURTEILEN, dass er so ist wie er ist mache ICH nicht.

    Danke für die Frage, damit ich das hier noch deutlicher klar machen konnte was ich mit verurteilen meine. Und wie gesagt, es geht um meine Meinung die ich mir irgendwann man angeeignet habe.

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  5. Ich denke um das eine zu erreichen musst du im Inneren(der Toleranz) bereits gefestigt sein. Und es spielt natürlich eine Rolle welche Motivation hinter deinem Veganen Leben steckt, tust du es weil du vorher körperliche Beschwerden hattest, ist die Moral und Ethik zum Thema Tierrecht, unwichtig. Tust du es weil du Tierleid verändern willst, wird dir gerade in der Anfangszeit auch umso mehr bewusst, wie umfangreich das Tierleid vom Menschen praktiziert wird.

    Beim letzteren wird deine Toleranz sehr auf die Probe gestellt, beim ersten ist sie von vorneherein bereits vorhanden, denn Fleischesser behindern dich ja nicht.

    Ich gehöre zu den letzteren Veganern, ich tat es nicht wegen Körperlicher Probleme, sondern weil ich selbst Tierleid verhindern möchte. Das mir gerade während meiner Anfangszeit täglich über Tierleid gestolpert bin, hat meine eigene Toleranzgrenze ganz schön angeknackst.

    Letztendlich bin ich froh, dass ich Buddhistin bin, da komme ich immer wieder an den Punkt der Nächstenliebe und der tieferen Einsicht das jeder seinen eigenen Weg gehen muss - und das hindert mich wiederum den Zeigefinger zu erheben und die Fleischessenden Menschen anzufeinden. Ich gebe dir auf jeden Fall recht, die Fleischindustie, die Werbung und der Konsumzwang der auch von unserer Regierung aufrechterhalten wird, sind schuld an diesem ganzen Problem.
    UND man bekommt niemanden dazu umzudenken, wenn man ihn Farbe über den Pelz schüttet... deine Herangehensweise ist auf jeden Fall die einzige die wirklich Erfolge bringt, sowohl beim Umdenken der Menschen, als auch beim Überleben unserer Tiere.

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    1. Hallo liebe Johanna, vielen Dank für dein Feedback. Und ja,,.. ich weiß genau wie das ist, weil ich von heute auf morgen aus ethischen Gründen Veggi geworden bin. Da habe ich auch ganz am Anfang versucht jeden der nicht schnell genug auf dem Baum war , zu bekehren. Aber das war nach ein paar Tagen und glücklicher Weise nach einem Gespräch mit einer gescheiten Person vorbei.

      Viele Grüße
      Peter

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  6. Hallo Peter!

    Ich kann dir nur beipflichten. Ich glaube, ich bin genau die Zielgruppe, die du ansprichst.

    Ich bin keine Vegetarierin, auch wenn ich mich fast ausschließlich vegetarisch ernähre. Aber ich mache da kein Dogma raus. Alle paar Wochen bis Monate landet bei uns auch mal Fleisch auf dem Mittagstisch, aber da kenne ich meine Bezugsquellen und weiß, dass es die Tiere gut hatten.

    Ich halte auch selbst ein paar Hühner und kann die Bedingungen, aus denen meine Eier stammen, somit selbst bestimmen. Wenn ein Huhn gerne mal brüten will und wir es lassen, wird es darauf hinaus laufen, dass da auch einige Hähne schlüpfen werden, die wir nun mal nicht behalten können. Die wollen wir dann groß ziehen und werden sie schlachten müssen, wenn sie geschlechtsreif werden und nicht mehr miteinander leben können.

    Somit kann ich euch Veganern auch nur beipflichten: Es ist nicht möglich, Eier zu essen und gleichzeitig den Tod von Hähnen zu vermeiden zu suchen. Das wäre totale Tierquälerei, weil jedes zweite Küken ein Hahn ist und zu viele Hähne auf einmal nur Leid für Hähne und Hennen bedeuten. Zur Not erledigen die Tiere das Problem von selbst. Entweder werden die schwächeren Hähne von ihren Artgenossen getötet, bis das Verhältnis m/w wieder halbwegs stimmt, oder sie werden immer ein sehr schweres Leben in der Gruppe haben. Das ist die Natur.

    Hähne müssen für die Eierproduktion quasi immer sterben. Deswegen hat der Ovo-Vegetarier eigentlich nur die Wahl, wann und wie das passieren soll. Und bei Supermarkt-Eiern ist die Sache eigentlich klar, auch wenn Bio drauf steht.

    Aber zurück zum Thema.

    Seit ich weiß, dass Fleischersatz mehr sein kann als schnöder Tofu, der überall rein geschnibbelt wird, ist es mein Hobby, alles Mögliche auszuprobieren, um den perfekten Ersatz für (fast) jedes Fleischerzeugnis zu haben. Ich finde es nämlich auch ziemlich unsinnig, Tiere zu halten und zu töten, um ein bestimmtes Ergebnis auf dem Teller zu haben, das man genauso auch anders erreichen kann - und das dann nicht mal so extrem leicht verderblich, viel gesünder, umweltschonender, kostengünstiger (im Vergleich zu Fleisch, das ich guten Gewissens essen kann), einfacher zu beschaffen (im selben Vergleich), etc. ist. Ich möchte nicht alles ersetzen. Ein Rumpsteak muss bei mir ein Rumpsteak sein - und es muss etwas ganz Besonderes sein! Aber ich sage mal, beim "Alltags-Fleisch" kommt es nicht darauf an, ob z.B. die Krisselchen in der Bolognese-Souce nun Hackfleisch oder Sojaschnetzel sind, wenn das Ergebnis stimmt. Oder ob ein Schnitzel vom Schwein oder aus der Sojabohne oder dem Weizenkorn kommt. Hauptsache, es schmeckt und beißt sich, wie es soll, und löst keine Allergien oder Unverträglichkeitssymptome aus (da muss man ja bei Veggie-Ersatzprodukten auch drauf achten und am besten vorher mit seinen Gästen über sowas sprechen).

    Fortsetzung im nächsten Post...

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  7. Fortsetzung:

    Jedenfalls liebe ich es, nicht mehr nur die Wahl zwischen Fleisch und keinem Fleisch zu haben und dementsprechend bei einem Fleischgericht immer alle organisatorischen, ökologischen und gesundheitlichen Aspekte dabei zu haben (Mann, hat mich das immer genervt!), sondern jetzt einfach ergebnisorientiert arbeiten zu können und mir dabei auszusuchen, welchen Weg ich gehe (weil der Weg in den Aldi für mich ja schon lange tabu ist). So kann ich jetzt einfach mal 1-2 mal die Woche sagen, ich möchte gerne Fleisch essen, oder spontan ein Rezept auswählen, in dem Fleisch vorkommt, und muss nicht immer so viel planen, abwägen und organisieren, was lange darauf hinaus gelaufen ist, dass uns manchmal wochenlang das Stück Fleisch auf dem Teller gefehlt hat.

    Vielen, vielen Dank für deine tollen, hilfreichen Tipps dabei!

    Ich muss auch unbedingt mal deine Wurstküche ausprobieren. Hab jetzt endlich auch mal bei Hiela bestellt und kann loslegen. Denn dass die gelegentliche anonyme Salami aus dem Bioladen gänzlich aus meinem Kühlschrank verschwindet, ist mir dann doch noch ein Anliegen. Mein Mann muss sowas ab und zu mal haben, sonst fehlt ihm was. Übrigens ist er, der sich mit der Vorstellung, mehr und mehr auf Fleisch zu verzichten, immer sehr schwer getan hat, immer genauso begeistert wie ich, wenn wir Fleisch essen können, ohne Fleisch zu essen. Je perfekter es wird, umso kleiner wird auch sein Interesse, überhaupt mal richtiges Fleisch zu essen. Also, er ist auf jeden Fall jemand für deine Zielgruppe: Er schafft Fleischverzicht nur, wenn er adäquate Alternativen vorgesetzt bekommt. Dann kann er auch gut und gerne gänzlich auf Fleisch verzichten, wenn er irgendwo zu Gast ist, was früher natürlich ein Unding für uns beide gewesen wäre.

    Ich finde es auch toll, dass du Hilfestellung gibst, anstatt deinen missionarischen Eifer gegen deine Zielgruppe zu richten. Du hast Recht, mit allzu viel Aktivismus erreicht man beim einzelnen Angesprochenen oft gar nichts. Es ist zwar gut, dass es auch diese lauten Leute gibt, die einfach mal auf etwas aufmerksam machen. Aber du bist jemand, der die Einzelnen anspricht und erreicht.

    Ich persönlich halte das ähnlich. Ich hab meine Ideale, meinen Glauben, meine Meinung, wie der Mensch leben sollte. Aber ich sage niemandem, dass er das annehmen soll. Ich möchte nur so akzeptiert werden, wie ich lebe. Ich kenne Menschen in der Nahrungsmittelindustrie, Metzger, etc. Ich kenne Menschen, die von Aldi und Burger King leben. Ich mag viele dieser Menschen. Sie kriegen natürlich ständig etwas von meinem Idealismus, meiner Ernährung, meinem Glaubensleben, etc. mit. Aber was sie damit machen, müssen sie selber wissen. Und ich habe Spaß daran, Dinge, die ich gelernt oder herausgefunden habe, weiter zu geben. Und es ist schön zu sehen, wie zwanglos doch vieles auch angenommen wird, wenn man den Leuten nur eine Möglichkeit zeigt, anstatt sie lieblos in eine Ecke zu drängen.

    Aber ein Veto will ich dir geben. Ich finde, man kann durchaus verurteilen, wenn Menschen oder Tiere gequält werden, wenn die Umwelt um der Profitgier Willen zerstört wird, wenn..., wenn..., wenn... Man kann vieles verurteilen. Man kann vielleicht vieles davon auch verstehen oder erklären. Man kann manchmal auch die Menschen dahinter sehen. Aber man muss nicht alles einfach so stehen lassen.

    Lieben Gruß
    T.

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    1. Hallo T.

      Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Es freut mich wirklich, wenn ich auch mit diesem Post ein paar "Radikale" zum Umdenken bewegen kann. Denn das Sprichwort -weniger ist manchmal mehr- trifft es auch hier genau ins Schwarze.

      Herzliche Grüße
      Peter

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  8. Ich experimentiere gerade mit Sojafleisch und bin dabei auf deinem Blog gelandet. Die Bolognese ist schon mal wunderbar! Aber das wollte ich gar nicht sagen. Dein Beitrag spricht mir aus der Seele, so sehr, dass ich ihn auf meinem Blog verlinkt habe.

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    1. Herzlichen Dank für dein Feedback und ein tolles WE :)

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    2. Danke, ich wünsche ebenfalls ein tolles WE. Liebe Grüße

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